Anti-Aliasing

Die Computergrafik ermöglicht eine mathematische Beschreibung von Objekten durch die Aneinanderreihung von Pixeln. Insbesondere beim Einsatz von kontrastreichen Farben (schwarz/weiß) sind die Grenzen der Objekte durch extreme Farbsprünge gekennzeichnet. Dieses direkte Gegeneinander wird im Englischen mit ‚alias‘ bezeichnet. Bei niedrigen Bildschirmauflösungen verstärkt sich dieser Effekt durch die Pixelstruktur (Treppeneffekt). Um diesem Alias-Effekt entgegenzuwirken, werden bei der elektronischen Bildbearbeitung Bilder mit weichen Kanten ineinander kopiert. Diese Eigenschaft wird mittlerweile auch für die Schrift benutzt, um z.B. Überschriften in der gewünschten Form darstellen zu können. (-> Kapitel 4.9)

Somit erscheinen die Buchstabenkanten glatter bzw. weicher, verlieren jedoch gleichzeitig an Randschärfe. Mit dem Anti-Aliasing werden zusätzliche Pixel in verschiedenen Stufen plaziert, die einen Mittelwert zwischen der Hintergrund- und der Schriftfarbe annehmen. Es können Werte von 2, 4, 16 und 256 Graustufen angegeben werden. 87 Obwohl das menschliche Auge 256 Stufen erkennen kann, genügen für die Bildschirmdarstellung 16 Stufen, da der Unterschied zwischen 16 und 256 Stufen kaum zu erkennen ist.


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Abb. 4.6-1
Anti-Aliasing mit 256, 16, 4 und 2 Stufen

Anti-Aliasing sollte mit Bedacht benutzt werden, da dieses Verfahren höhere Rechnerleistungen und bestimmte Systemvoraussetzungen benötigt, um die Berechnungen durchführen zu können. ATM ist eine Systemerweiterung, welche die Buchstaben mit geglätteten Konturen versieht. ATM speichert häufig benutzte Größen in seinem Cache, wodurch die Wiedergabe beschleunigt wird. Desweiteren ist es möglich, Anti-Aliasing bei installierten Bitmapgrößen zu unterdrücken — dies beschleunigt die Schriftdarstellung, weil keine Berechnung mehr stattfinden muß. Vielmehr werden vorhandene Bitmap Fonts für die Darstellung benutzt. Insbesondere bei kleineren Schriftgraden ist diese Einstellung aus typografischer Sicht sinnvoll. Bei diesen Größen wirkt sich das Anti-Aliasing eher störend aus — die Punzen sowie die Buchstabenzwischenräume werden kleiner, wodurch der Text verschwommen dargestellt wird und die Lesbarkeit leidet.
 
 


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